Die Flosser Gartenkrähen
Geschichte
Seit August 2011 gibt es die Kinder- und Jugendgruppe des OGV Floß und Umgebung – „Die Flosser Gartenkrähen“.
Den Anstoß dazu gab Nicole Venzl, die sich Ausschussmitglied Christine Schreiber an die Seite holte. Die beiden Gründerinnen der Kindergruppe besuchten im November 2010 ein Seminar des Landesverbands – und so nahm alles seinen Lauf. Zum ersten Mal trafen sich 26 Kinder am 26. März 2011 im Kreislehrgarten. Der Garten bietet die idealen Voraussetzungen für die Arbeit mit Kindern: Bachlauf, Sinnesspirale, Lehmbackofen, Streuobstwiese, Kräutergarten, Bauerngarten, Hochbeet und nicht zuletzt der Räuberpfad mit Vogelnest.
Die Kinder erarbeiteten bei den ersten Treffen ein Logo und suchten nach einem geeigneten Namen. Die Flosser Gartenkrähen – das bezieht sich darauf, dass die Flosser auch „Krouan“ also Krähen genannt werden. Im August gab es dann ein großes Gründungsfest, zu dem auch die Eltern und Politiker des Marktes eingeladen waren. Gartenkrähe darf jedes Kind zwischen 5 und 14 Jahren sein.
Seit 2011 hat sich die Mitgliederzahl auf 35 Kinder eingependelt. Meist sind bei den Treffen 20 bis 25 Kinder anwesend. Und dann wird gesät, gepflanzt, geerntet, gebastelt, gemalt, spannenden Vorträgen oder Geschichten gelauscht, gesungen, gekocht und gefeiert. Auch Brauchtum, Märchen und Sagen aus der Region spielen eine Rolle.
Philosophie und Ziele
Entwicklung
In einem geschützten Gartenraum kann sich ein junger Mensch frei und unbeschwert entwickeln – durch die Erfahrungen mit und in der Natur, die mit allen Sinnen verinnerlicht werden. Anders als auf abstrakten, digitalen Plattformen können Kinder im geschützten Gartenraum in der Erde wühlen, Düfte wahrnehmen, Tiere beobachten, Geräuschen lauschen und Flora und Fauna hautnah erleben. Ob sich etwas schön anfühlt oder ekelig ist, ob etwas duftet oder stinkt, ob etwas pikst oder kratzt, wo man sich Schrammen holt oder wo man sich wohlfühlt – das kann man nur in der Natur erfahren. So können Kinder das erlebte für immer verinnerlichen. Ein gesundes Selbstbewusstsein, Empathie für ihre Mitwelt und ihre Mitmenschen sowie Kreativität und Ausdauer können die Kinder entwickeln und sind somit für die Zukunft der Gesellschaft ein solides Fundament. Der Kreislehrgarten des Landkreises Neustadt an der Waldnaab bietet die besten Voraussetzungen dafür. Aber die Gartenkrähen fliegen auch aus und machen in die nähere und weitere Umgebung Erkundungs-Ausflüge und Wanderungen.
Naturpädagogik
Gemeinschaft
Ein Ziel ist auch die Förderung von Gemeinschaft und die Sicherung der Zukunft des Vereins. Wichtig ist, dass alle Spaß und Freude bei den Treffen haben. Grundprinzip ist die freie Entscheidung, bei Aktionen mitzumachen oder eben auch nicht, das sollen die Kinder frei entscheiden können. Die Betreuerinnen versuchen, auf die einzelnen Bedürfnisse der Kleinen einzugehen, sie zu motivieren und zu unterstützen. Es besteht keinerlei Leistungsdruck. Im Garten gibt es genügend Freiräume und Möglichkeiten, um sich wohlzufühlen. Allerdings gibt es auch zehn Gartenregeln, die alle einhalten müssen. Um dies alles zu gewährleisten, absolvieren die Betreuerinnen immer wieder Weiterbildungs-Kurse, die von Umweltstationen oder vom Landesverband angeboten werden.
Die Gründerinnen Nicole Venzl und Christine Schreiber
mit Sigrid Strobel und Nadine Gralla-Sommer
Aktionen
Das Programm ist unter der Rubrik Jahresprogramm einzusehen.
Eine freundschaftliche Verbindung besteht zur Kindergruppe des OGV Neustadt am Kulm und zur Kindergruppe des OGV Weiden „Die Zaunkönige“. Gemeinsam wurden mehrere Spieletage organisiert. Auch Ausflüge stehen bei den Gartenkrähen immer wieder auf dem Programm. Ob ins Freilandmuseum Neusath – Perschen oder Wanderungen in die nähere Umgebung – es gibt immer vieles zu erleben.
2013 wurden die Flosser Gartenkrähen mit dem Umweltpreis des Landratsamtes Neustadt an der Waldnaab ausgezeichnet. Natürlich waren einige Kinder bei der Preisverleihung mit dabei und präsentierten gleich selbst, was sie so alles gemacht haben.
2017 bekamen die beiden Betreuerinnen Nicole Venzl und Christine Schreiber die Auszeichnung „Der grüne Engel“ des Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz in Bayern bei einem Festakt im Spiegelsaal des Gebäudes der Regierung Oberpfalz in Regensburg überreicht.
2018 war ganz geprägt von Aktionen für den Wettbewerb des Landesverbands Streuobstvielfalt beiß rein. Bei jedem Treffen wurden Aktionen, die etwas mit Streuobst zu tun haben, umgesetzt. Schwerpunkte waren hier die Themen Artenschutz in der Streuobstwiese, Nistkastenbau, ein Veredelungskurs mit Dietmar Kledtke, Pflanzen einer Obstbaumallee entlang des Bocklradwegs, Apfelernte, Apfelkuchen backen und vieles mehr. Das Projekt präsentierten die beiden Betreuerinnen Nicole Venzl und Christine Schreiber vor der Jury im November 2018 in Neustadt. Bei einem Garten- und Familienfest gab es dann im Juni 2019 die Preisverleihung. Die Flosser Gartenkrähen belegten mit ihrem Projekt den zweiten Platz und gewannen eine kleine Obstpresse, die sie im Herbst bei der Apfelernte gleich ausprobierten.
Bereits dreimal nahm die Kindergruppe an Festzügen im Markt Floß teil.
Die Obstbaumallee am Radweg wird regelmäßig gepflegt. Ob gießen oder Obstbaumschnitt – die Kinder haben die Patenschaft für den von ihnen im Team gepflanzten Baum übernommen.
Weitere Informationsplattformen
Alle aktuellen Infos und Foto-Rückblicke werden immer im Schaukasten am Marktplatz in Floß sowie in der neuen Infohütte im Kreislehrgarten ausgehängt.